6. Der Bauernkrieg

Die Bauernschlacht bei Böblingen am 12. Mai 1525

Am frühen Morgen des  12. Mai 1525 war der Führer des durch den Adel gerufenen schwäbischen Bundesheeres, Georg Truchseß von Waldburg, genannt Bauernjörg, mit seinen Truppen bestehend aus 6000 Mann Fußvolk, 1200 Lanzenreitern und 18 größeren Kanonen samt zahlreichen Feldgeschützen von Weil im Schönbuch nach Böblingen gezogen.
15000 Bauern hatten sich bei Böblingen und Sindelfingen verschanzt. Die Bauern waren siegessicher. Als es jedoch zur offenen Feldschlacht am Goldberg kam, blieb ihnen oft nur die Flucht. Tausende Bauern wurden von den kampferprobten Landsknechten getötet.

 

Die Welt gerät aus den Fugen

Im Mittelalter waren viele Bauern rechtlos, litten unter hohen Abgaben und Frondiensten und die Kirche behauptete, dass dies Gottes Wille sei.

1521 übersetzte Martin Luther die Bibel ins Deutsche, die Bauern erfuhren, dass alle Menschen gleich sein sollen. Im Frühjahr 1525 forderten die Bauern Südwestdeutschlands in zwölf Artikeln umfangreiche Verbesserungen. 

Sie wollten den Pfarrer selbst wählen, den Zehnten nicht den Herren, sondern den Armen geben, selbst fischen, jagen und Holz sammeln dürfen und die Leibeigenschaft abschaffen. Nur wenn man ihnen aus der Bibel begründe, dass sie im Unrecht seien, wollten sie von den Forderungen ablassen. Die Obrigkeit lehnte ab, die Bauern Südwestdeutschlands beschlossen für ihre Freiheit zu kämpfen. 

Die 12 Artikel der Bauernschaft zählen neben der englischen Magna Carta zu den ältesten und bedeutsamsten Menschenrechtsforderungen in der Geschichte. Viele dieser Rechte sind für uns heute selbstverständlich.

 

 

Die Bauernschlacht bei Böblingen am 12. Mai 1525

Herausgeber: Arbeitskreis Altdorfer Heimatgeschichte

Text und Illustrationen: Ulrich Jehle

Quellen: Wikipedia, Bauernkriegsmuseum Böblingen